Projekte
SZ ZELTWEG
Bildungscampus
Die bestehenden Schulen von Zeltweg - VS und NMS - werden in eine zeitgemäße Bildungseinrichtung, einen so genannten „Bildungscampus“ umgeformt. Die letzten Zu- und Umbauten an den Bestandsgebäuden erfolgten mit Ausnahme des Turnsaalzubaus 2006 in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Deshalb war es zwingend erforderlich, die baulichen und pädagogischen Strukturen zu erneuern. Nur im Rahmen einer solchen umfassenden Maßnahme ergeben sich schließlich auch Möglichkeiten, grundsätzliche und strukturelle Änderungen durchzuführen. Das intendierte Campusmodell wird zu einer Intensivierung der schulübergreifenden Zusammenarbeit und zu einer Wahrnehmung des Gesamten, als eine Bildungseinrichtung mit eigenen Profilen und Stärken führen. Aus gebauten und erprobten Beispielen wissen wir, dass es den Schüler:innen, die einen Campus in der Regel acht Jahre lang besuchen, leichter fällt, in dieser Kontinuität des Lernens und Heranwachsens ein förderliches Klima für die eigene Entwicklung vorzufinden, und sie werden diese positive Erfahrung auch mit dem Standort in Zeltweg verbinden können. Nicht zuletzt beabsichtigen wir mit dem Bildungscampus nach dem Umbau des Rathauses Zeltweg einen weiteren städtebaulichen Impuls zu setzen, der sich befruchtend auf die Zentrumsgestaltung auswirken wird.
Der Diskurs im Bildungsbereich, der in den letzten Jahren auf vielen Ebenen geführt wird, hat Veränderungen der Raumstrukturen in den Schulen mit sich gebracht. Aus den üblichen Gangschulen mit strikter Trennung von Bewegungs- und Klassenflächen wurden so genannte Clusterschulen. Diese Cluster, bestehend aus dorfartig vernetzten Klassen, Gruppenräumen und offenen Lernzonen, geben den Lehrer:innen vollkommen neue Möglichkeiten in der Gestaltung des Unterrichts. Darüber hinaus werden alle Funktionen in den Gebäuden in sinnvollen Raumgruppen organisiert, so z.B. die gemeinsame Verwaltung von VS und NMS im Zentrum des Bildungscampus. Zusammenliegende Bereiche dienen der Orientierung, verkürzen die Wege und verbessern die Kommunikation. Nicht zuletzt soll die Schule auch im Ästhetischen überzeugen und mit ihrem frischen Spirit den Schüler:innen, Lehrer:innen und allen Gemeindebürger:innen viel Freude bei der Benutzung bereiten.
Bibliothek I Aula
Die Stadt Zeltweg hat sich vorgenommen, einen Bildungscampus aus den bestehenden Schulen VS und NMS auszubilden. In räumlicher Nähe befindet sich noch der Kindergarten, der nur durch die Schulgasse vom Campusgelände getrennt wird. Die Einbindung des Kindergartens in das Campusgelände wird auch umgesetzt.
Wir sind der Überzeugung, dass es für ein Campusgelände konkreter räumlicher Beziehungen bedarf, die erst das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen ermöglichen und den Campus mit Leben füllen. Hier begegnen sich nicht abstrakte Institutionen sondern reale Personen. Die Architektur kann im Rahmen des Um- und Zubaus hilfreich in das Beziehungsgeflecht eingreifen, indem sie Wege formuliert, Räume, Atmosphären und Identität schafft, in denen sich Schüler:innen und Lehrer:innen in ihrem Tun wiederfinden. Die so genannte „Magistrale“ - eine Raumfolge, die die Volksschule über die gemeinsame Bibliothek, Aula, Mehrzweckraum und Verwaltung mit den Werkräumen der NMS und darüber hinaus mit dem Hauptplatz verbindet – erzeugt eine vollkommen neue innere Verbindung mit hohen Aufenthaltsqualitäten. Im Eingangsbereich von Stadt- und Schüler:innen-Bibliothek, NMS und dahinterliegender Turnhalle entsteht eine zentrale Aula, die - teilweise zweigeschossig - für Veranstaltungen auch zu einem Großraum zusammengelegt werden kann. Die Bibliothek wird mit Bücherausgabe, Lesegalerie und eigenen Sanitärräumen ausgestattet. Durch ihre zentrale Lage hat sie das Potential zu einem neuen kulturellen Zentrum für Schüler:innen, Lehrer:innen und die Bürger:innen der Stadt zu werden.
© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky
Zeltweg
BA1 realisiert 2021
BA2 realisiert 2022
Stadtgemeinde Zeltweg
reitmayr architekten - balloon architekten
DI Eva Klamminger
DI Sigrid Weiß
DI Roland Dorn
DI Benjamin Melcher (Außenanlagen)
Fotos: balloon architekten / Schindler / Paul Ott
Renderings: DI Stephan Brugger (NOW)