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  • WB AHS Reininghaus
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WB AHS Reininghaus

1. Städtebauliche / Architektonische Aspekte

Städtebaulich gliedert sich die AHS Reininghaus in drei Gebäudeteile; im Osten und Norden wird in Form eines 5-geschossigen „L“s an die Baufluchtlinien angebaut. Die südliche Fassade ist durch die 5-geschossige Schmalseite des L-förmigen Baukörpers und einen 2-geschossigen Klassentrakt definiert. Zwischen den beiden Volumen spannt sich das Erdgeschoss auf und bietet über den Turnsälen einen großzügigen aber gefassten Freibereich im ersten Obergeschoss. Die westliche Gebäudefront verschwenkt sich mit ihren 2-5 Geschossen leicht entlang der Baugrenzlinie Richtung Osten, wodurch sich die  Erschließungsfläche hin zum neuen Quartiersplatz weiter öffnet.

Das Erdgeschoss springt südlich zurück und bildet einen großzügigen überdachten Eingangsbereich, der in den Quartiersplatz übergeht und sich auch zu den östlich gelegenen Außenanlagen hin öffnet.

 

2. Funktionale Aspekte

Direkt an den Haupteingang im Süden ist die Zentralgarderobe als echte Schmutzschleuse für alle Schüler angelegt. Sämtliche Fahrrad- und Scooterabstellplätze werden im Bereich des überdachten Schulvorplatzes bzw. westlich an der Erschließungsstraße angeordnet. Die geforderten drei KFZ-Abstellplätze befinden sich ebenfalls in diesem Bereich.

Im Anschluss an die Zentralgarderobe liegen die 3 Turnsäle im Untergeschoss und können von der zentralen Halle im EG über großzügige Verglasungen eingesehen werden. Die drei Säle könnten aufgrund ihrer Lage auch zusammengeschlossen werden (falls erwünscht für größere interne Schulveranstaltungen). Alle Nebenzonen für die Turnsäle sowie diverse Nebenräume befinden sich im UG. Das Fluchtstiegenhaus rechts neben der Zentralgarderobe ermöglicht auch eine räumlich getrennte, externe Nutzung der Turnsäle. Der Vorbereich der Turnsäle ist über einen Luftraum mit Treppenanlage mit der großen Halle im Erdgeschoss verbunden.

Alle Verwaltungsbereiche der Schule befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.

Vom Erdgeschoss gelangt man über eine große Sitzstufenanlage in das 1.Obergeschoss, wo sich über den Turnsälen ein „Schulhof“ in Form einer großen, teilweise überdachten  Dachterrasse befindet. Um diesen Schulhof herum gruppieren sich die beiden Homebases für die Oberstufen sowie die offenen  Zonen der allgemeinen Aufenthaltsbereiche (Speisezone, Mehrzweckraum etc.).

Die der Sekundarstufe 2 zugeordneten Departements befinden sich ebenfalls im 1.Obergeschoss.

Die weiteren Obergeschosse werden über drei Fluchtstiegenhäuser erschlossen. Jeweils neben den Stiegenhäusern sind in allen Geschossen die Sanitärkerne angeordnet.

Ein zentrales Atrium vom 1.OG bis zum 4.OG verbindet die verschiedenen Schulbereiche miteinander.

In und über dem 2. OG sind die fünf Cluster der Sekundarstufe 1 sowie alle gemeinsam genutzten Departements angeordnet.

Im 4.OG ist den kreativen Departements eine große Dachterrasse für Arbeiten im Freien vorgelagert.

 

3. Ökonomische / Ökologische Aspekte / Ausführung /TGA

Das Gebäude soll als Stahlbetonskelettbau mit einem hohen Maß an Vorfertigung (z.B Betonfertigteile, Hohldielendecken mit hoher Spannweite etc.) errichtet werden. Die drei geschlossenen Stiegenhäuser dienen auch der horizontalen Aussteifung der Struktur.

Die Außenwände sind in einem Holz-Pfosten-Riegelsystem mit großzügigen Öffnungen und hochgedämmten Paneelen angedacht.

Die Innenwände können größtenteils in Leichtbauweise konzipiert werden und stellen so größtmögliche Flexibilität sicher.

Die den Fassaden vorgestellten Betonfertigteilelemente sind selbsttragend und lediglich punktweise mit der Rohbaustruktur verbunden. Diese vorgestellte Struktur übernimmt Aufgaben des Sonnen- und Witterungsschutzes sowie des Brandschutzes (vertikaler Brandüberschlag).

Diese streng orthogonale Struktur (Grundraster 4,1 m) verleiht der Fassade eine gewisse Tiefe und so ein ruhiges und zugleich selbstbewusstes Auftreten im städtischen Gefüge.Die Schule soll prinzipiell hinsichtlich  Kosten, Haustechnik und Materialwahl als robustes Low-Tech-Gebäude ausgeführt werden. Die Turnsäle müssen mechanisch be- und entlüftet werden. Bei den Klassenräumen sollen lediglich die stark lärmbelasteten Räume an der Nord- und Ostseite mechanisch be- und entlüftet werden (dezentrale klassenraumbezogene Belüftungsgeräte).

© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky

Ort

Graz

Status

nicht realisiert

Typ
Bildung und Kultur
Bauherr

BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.

Wettbewerb

offener Wettbewerb, 2. Preis

Team

Arch. DI Andreas Gratl (PL WB)
DI Dominik Weißenegger
DI Benjamin Melcher
DI Birgit Schiretz
Hannes Stockklauser

Abbildungen

Modell: balloon