Projekte
WB Rudolfinum
AUSSENRAUM
Zwischen Bahnhofsstraße und Völkermarkter Ring bildet das Landesmuseum gemeinsam mit Landesregierung, Wirtschaftskammer und Konzerthaus eine urbane Zelle. Durch das Aus- und Aufräumen der Freiräume sollen die Häuser noch stärker in eine Einheit gefasst und dadurch die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Entlang der Mießtalerstraße wird eine Kulturzone mit Grüninseln, Sitz- und Aufenthaltsbereichen geschaffen. Hier hat jedes Haus die Möglichkeit, inhaltliche Akzente zu setzen sowie künftige Besucher auf sich aufmerksam zu machen. Ein einheitlicher Bodenbelag verbindet, wie ein Teppich, die verschiedenen Institutionen. Die verkehrsberuhigt e Museumgasse wird zum Vorplatz des Rudolfinums.Kurze Wege und Zugänge, geringe Fahrgeschwindigkeiten und die Reduktion des ruhenden Verkehrs erhöhen im gesamten Umfeld, die Qualität der Freiräume.Im neu gestalteten Außenbereich soll auf den Inhalt der Häuser aufmerksam gemacht werden, Kärnten neu erzählt werden. In Richtung Viktringer Ring benennen Schriftzüge als Teil der Freiraumgestaltung, wie Visitenkarten, die Häuser.
MUSEUM
Das Museum muss öffentlicher Raum werden und unterschiedliche Zielgruppen anlocken. Um die „Museumsvitrine“ zu öffnen, bildet es mit dem Vorplatz eine zusammenhängende und einladende Aktionsfläche, lockt ins Haus und schafft Lust auf Kultur. Es ist uns wichtig, diesen Bereich lebendig und pulsierend wirken zu lassen, um dem Besucher nicht das Gefühl zu geben, in ein lebloses Wissensarchiv einzutreten. Das Erdgeschoß soll Begegnungsfläche werden sowie einen Einblick in den umgebenden Kulturspeicher schaffen. Dafür wird das Erdgeschoß ausgeräumt und ein Museumsforum geschaffen, indem die beiden Räume unter den derzeitigen Innenhöfen mit der Aula verbunden werden. Anstelle eines reinen Repräsentationsraums entsteht ein multifunktionales Raumensemble, welches auch fremdvermietet werden kann. Rund um das Museumsforum entsteht ein durchgehender Rundgang. Von hier gelangt man zur Bibliothek, den Vereinen und zu den zusammenhängenden Aktionsräumen. Auch diese können fremdgenutzt werden. Der Eingangsbereich ist so aufgebaut, dass die Funktionen Kartenverkauf, Café, Shop und Information Leben in diesen Bereich bringen, für jeden klar auffindbar sind, aber auch von möglichst wenig Personal übernommen werden können. Die Vereine wurden im neuen Konzept nicht umgesiedelt, erhalten jedoch in deren Zugangsbereich eine verglaste Präsentationsfläche, welche ins Foyer ragt und somit auf Ihre Tätigkeiten zusätzlich aufmerksam macht. Ein neuer Lift (Personen und Lastenlift in einem) ist in der Nähe des Eingangs so positioniert, dass er die Außenhülle des Hofes nicht stört. Neue Treppen führen aus dem Foyer zum Lapidarium im Untergeschoß. Das Museumsforum im EG wird mittels Glaslichten über den Hof belichtet, die Lage des historischen Oberlichts in der Aula wieder aufgenommen.
Die vorhandene, klare Raumstruktur der beiden Obergeschoße bleibt unverändert, ringförmig umschließen sie den, vom Zwischentrakt befreiten, Innenhof. Dieser dient als weitere Aktionsfläche und soll mit temporären Aktionen bzw. Ausstellungen, als zusätzliches Angebot, Leute ins Haus locken. Der Innenhof kann vom 1. Obergeschoß betreten werden und aus den Museumsrundgängen eingesehen werden. Durch die Deckenverglasungen im EG ist eine visuelle Verbindung aller drei Geschoße gewährleistet. Mittels Verglasungen und Öffnungen an den erforderlichen Stellen, wurden Einblicke und Ausblicke gewährt, um innerhalb des Hauses visuelle Querverbindungen und Orientierung zu schaffen. Für den Museumsbesucher wird die Raumorganisation lesbar.
Ohne unnötige Aufgeregtheit werden durch gezielte Maßnahmen eine klare Funktionsaufteilung sowie Orientierbarkeit erzielt. Dabei wird darauf geachtet, dass mit dem Einsatz moderater Mittel ausgekommen wird. In die bestehende Struktur wurde lediglich reinigend eingegriffen, nachträgliche Einbauten wie der Mitteltrakt entfernt und das ursprüngliche Gebäude wieder herausgeschält. Bauliche Maßnahmen wurden außerdem so gesetzt, dass auch nach Errichtung, im laufenden Betrieb, möglichst geringe Erhaltungs- und Personalkosten entstehen und dennoch eine maximale Belebung erzielt wird.
Durch die neuen baulichen Maßnahmen soll, der „von innen“ generierte Mehrwert, nach außen getragen werden, eine nachhaltige Museumskultur möglich werden.
© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky
Klagenfurt
nicht realisiert
Landesimmobiliengesellschaft Kärnten
Ankauf, 2016
murero_bresciano architekten
balloon architekten ZT-OG
DI Dominik Weißenegger
Pläne: balloon